Oh Land

Mittwoch
Mi 05. Juni 2019
Einlass 19 h Beginn 20 h
silent green
bestuhlt
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Im kommenden Mai erscheint mit „Family Tree“ Oh Lands fünftes Studioalbum, das erste seit fünf Jahren. Doch die Zwischenzeit war durchaus turbulent für die Dänin. Als Nanna Øland Fabricius hat sie innerhalb von 18 Monaten ein Kind bekommen, sich scheiden lassen und ist – nach zehn Jahren in New York – zurück nach Dänemark gezogen. Als Künstlerin Oh Land war sie mit Katy Perry und Sia auf Tour und hat Songs für Pharrell Williams, Sia, John Legend und Tricky geschrieben, um nur ein paar wenige zu nennen. Nebenbei hat sie Film- und Theatermusik komponiert und ist im klassischen Bereich zusammen mit dem Pianisten Lang Lang und dem Violinisten Joshua Bell in der Carnegie Hall aufgetreten. Sie hat Konzerte für das Dänische Radio-Sinfonieorchester orchestriert und für die kommende Platte mit dem Budapest Art Orchestra zusammengearbeitet.

Als Århus im Jahr 2017 europäische Kulturhauptstadt war, hat sie in diesem Rahmen mit ihrer Musik für die Multimedia-Performance „Watermusic“ die Liebe zwischen Land und Meer hörbar gemacht. Sie schrieb gemeinsam mit Königin Margarethe II. von Dänemark eine Ballettmusik für das Pantomimen Theater im Kopenhagener Tivoli (für das Ihre Majestät nebenbei auch Bühnenbild und Kostüme entwarf).

Zuletzt hat sie für die Netflix-Produktion „The Rain“ die Titelmusik eingespielt und dabei die dänische Nationalhymne musikalisch und textlich so bearbeitet, damit sie dieser dystopischen Serie über den Zusammenbruch der Zivilisation ihren düsteren Charakter gibt. Diese ganzen Erlebnisse geben zusammengenommen auch den Ton vor für „Family Tree“, das Album, aus dem vorab schon die Single mit dem programmatischen Titel „Human Error“ zirkuliert.

Schon das Video setzt den Akzent: Oh Land singt das Stück, während zwei Umzugshelfer ihre Einrichtung aus der Wohnung tragen. Zuletzt schieben sie auch den Flügel weg und beenden damit brachial das intensive Stück Musik. Diese Frau, das spürt man, ist am Ende und fängt deshalb ganz neu an. Die Platte ist ohne Zweifel die persönlichste der Dänin. Oh Land geht zurück zu den Qualitäten als Songwriterin, stellt konsequenterweise wieder das Klavier ins Zentrum der Musik und öffnet sich in den Lyrics wie noch nie zuvor. Gerade darum dürfte „Family Tree“ schon jetzt eine der persönlichsten und schönsten Platten des Jahres sein.

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