Razorlight - 06.02.2019 - Heimathafen Neukölln

Razorlight

Razorlight

Foto: Andy Hughes

 

THE OLYMPUS SLEEPING TOUR

 

Support: CALVA LOUISE

 

Auf einmal sind sie wieder da: Razorlight, diese platinsatte Rockband aus dem Vereinigten Königreich, veröffentlicht nach zehn Jahren das neue und vierte Album „Olympus Sleeping“. Johnny Borrell, der ehemalige Bassist der Libertines, hat in dieser Zeit drei Mitglieder rekrutiert und knüpft mit Gitarrist Gus Robertson, Bassist João Mello und Schlagzeuger David Sullivan-Kaplan nahtlos an die alten Zeiten an.

 

Der Opener der Platte trägt den programmatischen Titel „Got To Let The Good Times Back Into Your Life“. Rückblick auf 2002: In London herrscht eine eigentümliche Stimmung. Aus der Post-Britpop-Flaute entstehen plötzlich dutzendweise junge, innovative  Rock’n’Roll-Bands. Nicht alle überleben die ersten Monate. Doch Razorlight haben die Ausdauer, zusammenzubleiben, die Energie aus den kleinen Clubs ins Studio mitzunehmen und ein paar große Songs aufzunehmen. Mit den ersten drei Platten holen sie gleich mehrfach Gold und Platin, bei den Festivals besetzen sie die Headline-Spots, die Touren sind ausverkauft, Borrell ist auf dem Cover der Vogue. Doch das Feuer vieler Bands brannte schnell aus, wie der Frontmann in einem Interview 2016 selbst bekannte, und Grime und Dance übernahmen das Zepter.

 

Jetzt sind Razorlight zurück und bringen ein Album heraus, das aus purem Vergnügen produziert wurde: „Die Platte ist ein Liebesbrief an eine bestimmte Art von Musik. Die Musik, die Leute immer inspiriert hat, selbst eine Band zu gründen.“ Auf dem Olymp schläft jetzt niemand mehr. Der gute alte Sound pumpt wieder das Blut durch die Adern der Rock-Götter. Er klingt vielleicht erwachsener als früher, nicht mehr so roh und direkt, dafür reifer und garantiert noch genauso dreckig. Auch die Lyrics haben an Tiefe gewonnen und handeln naturgemäß von anderen Dingen. Aber die klare Sprache, das fette Riff, das coole Songwriting sind weiterhin das Markenzeichen der Briten.

 

Diese Platte verbindet alles, was man an Razorlight immer geliebt hat: die elektrisierende Energie des Debüts, der handwerklich geschickt ausgeführte Rock-Pop der zweiten Platte und die lyrische Tiefe der dritten mit der lockeren Ernsthaftigkeit, die nichts mehr beweisen muss, aber vor lauter Spaß am eigenen Schaffen alles auf die Bühne bringt. Im Februar kommen die neuen und besten Razorlight aller Zeiten zu uns auf Tour.