Oi Va Voi - 22.11.2018 - Bi Nuu

Oi Va Voi

Oi Va Voi

Support: ROTEM FISHER

 

Das britische Weltmusik-Crossover-Projekt Oi Va Voi war nach langen Jahren, die ausschließlich mit Live-Auftritten verbracht wurden, endlich wieder im Studio um an der neuen Platte „Memory Drop“ zu arbeiten. Diesen Freitag erscheint mit „Big Brother“ der erste Vorab-Track des rund sechsköpfigen Ensembles. Oi Va Voi – ein jiddischer Ausdruck des Erstaunens, der sich mit einem leicht veralteten wie „Alter Schwede!“ übersetzen ließe – verbinden seit ihrer Gründung im Jahr 2000 die dynamischen Rhythmen elektronischer Musik von Jungle über Drum’n’Bass zu Ambient und westliche Melodien mit dem osteuropäisch-jüdischen musikalischen Erbe der Mitglieder – und verschließen sich damit einer reinen Kategorisierung. Darum ging es den Musikern auch nie. Im Mittelpunkt stand von Anfang an der Spaß am Experiment, der Willen, aus grundverschiedenen Einflüssen eine Einheit zu bilden.

 

Gründungsmitglied und Violinistin Sophie Solomon hat ebenso als Literatur- und Musikwissenschaftlerin gearbeitet wie als DJ, auf den ersten Platten singt KT Turnstall, die sich später ebenso wie Solomon ihren Solo-Projekten widmete. Unabhängig von wechselnden Besetzungen blieb aber die unorthodoxe Freude an der Musik erhalten, die vor allem live wirkt. Für das kommende Album haben sich die Gründungsmitglieder Josh Breslaw (Drums) und Steve Levi (Klarinette/Gesang) mit Orchant (Trompete), Michael Vinaver (Gitarre), Anna Phoebe (Violine) und der faszinierenden Sängerin Zohara Niddam zusammen getan, um die gemeinsamen instrumentalen Qualitäten und die Songwriting-Talente zu neuen Songs zu bündeln. Das Ergebnis ist typisch Oi Va Voi: Genres werden gesprengt, musikalische Dimensionen erweitert und vor allem der Spaß an der Musik spürbar. Was wiederum den Konzerten der Band gut tut, die ohnehin schon vor Improvisationsfreude und lebhafter Energie sprühen.