Kolars - 09.06.2018 - Badehaus

Kolars

Kolars

Foto: Jonas Yuan

 

Selten genug überrascht einen in der Musik etwas ganz Neues. Der Perkussionistin Lauren Brown ist das gelungen: Sie ist die erste Schlagzeugerin, die ihr Spiel mit Stepptanz verbindet. Zusammen mit ihrem Gatten, dem Sänger und Gitarristen Rob Kolar, mit dem sie zusammen bei der Glam-Folk-Band "He’s My Brother She’s My Sister" gespielt hat, bildet sie das Duo Kolars.

 

Gemeinsam haben sie tatsächlich einen völlig neuen Sound entwickelt. Zu zweit arbeiten sie daran, der Musik ihre Körperlichkeit zurückzugeben – was vor allem Browns Verdienst ist. Auf der Bühne steht sie auf einer gekippten Bassdrum und spielt und tanzt und schlägt und streichelt und klatscht und nutzt ihren ganzen Körper als Rhythmusinstrument. Das sieht nicht nur kurios aus, sondern ergibt natürlich auch ganz eigene Klangeffekte. Das eigens für diese Musik entwickelte Drumset gibt ihr dazu alle Möglichkeiten: Sie stepptanzt die HiHat-Rhythmen, hüpft auf der Basstrommel, während sie mit ihren Stöcken, Schlägeln und Klöppeln ein Stand-up-Kit mit Becken bearbeitet. Sie hat damit einen ganz eigenen Weg gefunden, die Rhythmen der Musik zu einer Erweiterung ihrer Bewegungen zu machen und aus ihrem Tanz ein Instrument. Ihr Ehemann spielt dazu eine geradezu traditionelle, aber ebenfalls sehr rhythmisch geschlagene Rockabilly-Gitarre. In Ermangelung eines eigenen Terminus’ nennen Kolars ihr Genre Desert Disco, R&Beyond, Space Blues oder Glam-a-billy.

 

Letztes Jahr erschien ihr selbstbetiteltes Debütalbum. Aber um zu sehen und zu hören, wie das Ganze wirklich funktioniert und klingt, muss man dieses faszinierende Duo schon live erleben.