Cults - 30.01.2018 - Musik & Frieden

Cults

Cults

Foto: Shawn Brackbill

 

Support: FYE & FENNEK

 

Das Pärchen, das sich auf der Filmhochschule kennen gelernt hatte, betrat damals die Bühne mit der perfekten Single "Go Outside", und hat im Anschluss zwei Alben aufgenommen, die mit dem dunklen Retro-Sound und den kunstvollen zugehörigen Videos ein wenig an einen Dokumentarfilm erinnerten. Der fiktive Titel: "Auf der Suche nach der verlorenen Girl-Group". CULTS haben sich gewissermaßen einen Namen in schwarz-weiß gemacht.

 

Vier Jahre nach dem gefeierten "Static" kommt das Duo jetzt mit seinem dritten Album "Offering" zurück. Aus der Coolness des Anfangs haben sich die beiden befreit, die neue Platte voller schimmernder Melodien, voller Herz und Leben, kommt mit einer ganz anderen Energie daher. So oder so: Wenn man den verhangenen Indie-Pop des Duos hört, kann man kaum glauben, dass Brian Oblivion einmal Frontman einer Slayer-Coverband war und Madeline Follin Stücke für die Punkband Youth Gone Mad eingesungen hat. Aber tatsächlich steckt in der Musik von Cults eine Konsequenz, ein Willen zur Form, die oft den deutlich lauteren Musikrichtungen eigen sind: Wenn man etwas macht, soll man es auch kompromisslos richtig machen.

 

Nach dem ganzen Hype um den Vorgänger, diese Touren rund um die Welt, die Trennung, die Wiedervereinigung, den Labelwechsel und allem, was zu einer bewegten Band-Biografie dazugehört, war es an der Zeit, einen neuen Weg einzuschlagen, ohne sich komplett zu verändern. Der süße Sound und die sanfte Indie-Attitüde legen sich wie ein seidenes Tuch über ein widerborstiges Konzept und Texte, denen man nur schwer die Leichtigkeit von Pop zusprechen würde. Cults sind immer noch subversiv, aber viel hoffnungsfroher als zuvor.