Cold Specks - 14.10.2017 - Musik & Frieden

Cold Specks

Cold Specks

Special Guest: LA Timpa

 

Cold Specks schafft mit einer Intonation, was andere Sängerinnen in ihrer ganzen Bühnenkarriere nicht hinbekommen: Dass ein komplettes, großes Publikum auf einmal und gemeinsam den Atem anhält. So geschehen beim ihrem Auftritt beim Roskilde Festival, als sich komplette Stille über allem ausbreitete.

 

Wie sie das hinbekommt? Sebastian Zabel hatte im Rolling Stone in einer Konzertreview folgende Vermutung: "Es ist die Stimme. Eine dieser Stimmen, bei denen sofort klar ist, dass sie sich Gehör verschaffen. Eine Bluessängerin, ohne Zweifel. Oder eine schwarze Folksängerin", deren "Stimme weniger akrobatisch ist, eher rau und klar und unverstellt." Die ZEIT stellte über eine Plattenkritik die Überschrift: "Der Kopf wird ganz Ohr." Das ist nur allzu wahr.

 

Vom in sich gekehrten, noch recht folkigen Doom Soul des Debütalbums "I Predict A Graceful Explosion" über die erweiterte Variante der zweiten Platte "Neuroplasticity", auf der es jazziger, aber auch vertrackter und elektronischer zugeht führt der Weg der Kanadierin immer weiter. Doch bleibt bei aller Musikalität – und der grandiosen Band, mit der Cold Specks unterwegs ist – diese Stimme und das, was sie zu sagen hat, immer das Zentrum der Songs. Das haben auch ihre Kollegen erkannt. Mit ihrer Stimme hat sie Stücke von Moby ("A Case for Shame") bis hin zu den Swans ("Bring the Sun") veredelt und dem Album "The Imagined Savior Is Far Easier To Paint" des Jazz-Trompeters Ambrose Akinmusire einen ganz eigenen Charakter gegeben, und ein Höhepunkt war sicherlich die Einladung, zusammen mit Joni Mitchell auf deren 70. Geburtstag aufzutreten.

 

Mit ihrer dritten Platte kommt sie im Herbst endlich wieder zu uns auf Tour.