Burkini Beach - 08.06.2017 - Monarch

Burkini Beach

Burkini Beach

Die letzten Jahre verbrachte Rudi Maier als Sänger und Gitarrist des Duos The Dope damit, markerschütternden Indie-Punk zu machen. In dieser Zeit veröffentlichte die Band zwei hoch gelobte Alben und tourte mit Bands wie Warpaint, Band of Skulls, Cursive, etc. Aber das ist nur eine Seite von Maier. Die andere zeugt von seiner Liebe zum Fragilen, zu raffiniertem Storytelling, zarten Melodien und unaufdringlichen Pop Hooks. Maier begann als Produzent zu arbeiten und verbrachte einige Zeit in London, wo er die ersten Ideen für sein Solo-Projekt Burkini Beach sammelte.

 

Es ist eine beklemmende Welt, die er auf seinem ersten Album "Supersadness Intl." zeichnet. Entwaffnend direkt erzählt der 26-Jährige von Selbstzweifeln, Depressionen und gescheiterten Beziehungen. Dabei schwingen immer so viel Selbstironie und schwarzer Humor mit, dass es nicht weinerlich oder gar klischeehaft klingt. Die Arrangements auf der Platte sind bewusst karg gehalten, die Instrumentierung ist spärlich. „Ich wollte um jeden Preis vermeiden, in die Kitsch-Falle zu tappen“, sagt Maier. „Bei Akustikgitarren-Kram ist das ein ganz schmaler Grat zwischen schmalzig und okay.“ In diesem Fall entstand ein klaustrophobisches Kleinod, das an Genregrößen wie Elliott Smith, Mark Kozelek oder auch Sufjan Stevens erinnert. Ein atmosphärisch dichtes Werk von bisweilen schmerzhafter Intensität, welche Maier aber mit spitzbübischem Vergnügen und unter Einsatz von textlichen und musikalischen Pointen immer wieder aufzubrechen vermag.