Cameron Avery (ABGESAGT!) - 28.04.2017 - Kantine am Berghain

Cameron Avery (ABGESAGT!)

Cameron Avery (ABGESAGT!)

Foto: Zach Michael

 

ACHTUNG: das Konzert muss aus persönlichen Gründen leider abgesagt (bzw. verschoben) werden.

"Due to personal commitments back home in Australia, I have had to cut my European tour short. There will be an announcement regarding rescheduled shows shortly. All tickets purchased can be returned to point of purchase for a full refund".

Sobald ein Nachholtermin feststeht, wird dieser hier bekanntgegeben -- Tickets können dort, wo sie gekauft wurden, zurückgegeben werden, oder behalten wahlweise natürlich auch Gültigkeit für den neuen Termin. Bitte entschuldigt die Umstände!

 

"Wenn man dem Album wirklich zuhört, erkennt man, dass ich mich verlieben und jemanden in meinem Leben haben möchte." - Es ist die alte Geschichte also, die Cameron Avery da ins Spiel bringt, einer der ganz grundsätzlichen Gründe Musik zu machen. Und doch hätte man gerade ihm das nicht zugetraut: Mit der Platte "Ripe Dreams, Pipe Dreams", die im März erscheint, präsentiert er sich als überzeugender Crooner.

 

Der Bassist von Tame Impala und Schlagzeuger von Pond war bislang eher für seine Einsätze in psychedelischen Bands bekannt und nicht als Songwriter und charismatischer Bariton. Doch Avery wollte immer schon Stücke spielen, die an alte Aufnahmen von Dean Martin, Frank Sinatra, Elvis Presley, Sarah Vaughan oder Etta James erinnern – großer Bigband-Sound mit etwas weniger metaphorischen Texten. Der Multiinstrumentalist arbeitet schon einige Zeit daran, in den Pausen, in denen Tame Impala nicht auf Tour war und immer, wenn er in seiner Heimat Perth in Australien Zeit dafür gefunden hat. Aber erst der Umzug nach Los Angeles und die Unterstützung von Produzent Jonathan Wilson haben ihm so richtig den Weg gewiesen. Vor allem redete Wilson ihm gut zu, seiner voll tönenden Stimme zu vertrauen.

 

So entstand ein Album voller melancholischem Machismo, ein Werk welches an der Schnittstelle von Tony Bennett und Nick Cave angesiedelt ist. Die Arrangements reichen vom klassischen Gitarrenspiel auf dem Opener "A Time And Place" über das bombastische und sehr selbstbewusste "Dance with Me" bis hin zum gesäuselt-balladesken "C’est Toi" zum Ausklang. Cameron Avery erweist sich als grandioser Sänger und Musiker, der wahrhaft zeitlose Themen in ebenso zeitlose und grandiose Songs verpackt hat und sie mit einem Händchen für die ganz große Geste, aber keinesfalls ohne lustvolle Brechung, singt und spielt.