LP - 20.04.2017 - Huxleys Neue Welt

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Support: Alice Merton

 

Es existieren viele Wege in die Profimusik sowie unter die Top-Positionen der internationalen Charts. Die Sängerin und Songwriterin Laura Pergolizzi, eine Amerikanerin mit italienischen Wurzeln, die sich als Künstlerin schlicht LP nennt, wählte indes einen selbst für heutige Verhältnisse eher unüblichen.

 

Streng genommen lässt sich ihr bisheriger künstlerischer Pfad, der bereits 2001 begann und erst jetzt zu voller Blüte erwächst, in drei Abschnitte einteilen. Da war zunächst ihr Versuch, im Alleingang und ohne ein potentes Label im Rücken den Weg in die Öffentlichkeit zu finden, gefolgt von vielen Jahren als Ghost-Writerin für andere Künstler, sowie, seit 2014, nun der kontinuierlich wachsende Erfolg als international gefeierte Solomusikerin. Selbst wer sich mit der Independent-Kultur der US-amerikanischen Musikszene nicht sonderlich gut auskennt, dürfte in jüngerer Vergangenheit auf LP einmal gestoßen sein.

 

Die Tochter einer Opernsängerin – mithin vertraut auch mit den opulentesten vokalistischen Tönen und Gesten – ist kaum zu kategorisieren. In ihrem Sound findet man den Folk, Country und Singer-/Songwriter der Siebzigerjahre ebenso wie ein modernes Gefühl für Pop-Tunes und sogar dezente Anleihen an die elektronische Musik; gleichzeitig folgt ihr Songwriting häufig eher den Merkmalen der modernen Urban Music. Was zunächst widersprüchlich klingt, verbindet sich in ihrer Musik und ihren Songs jedoch auf traumwandlerische Weise.

 

2013 nahm sie das Album "Forever For Now" auf, das ihr 2014 erstmals auch den Einstieg in die US-Billboard Charts ermöglichte. Im vergangenen Dezember folgte nun mit "Lost On You" das erste international gefeierte Werk, das vor allem eines beweist: Die rund 15-jährige Anlaufzeit zur weltweit geachteten Solo-Performerin haben der Qualität, Tiefe und Eigenständigkeit von LPs Musik sehr gut getan. Ob R'n'B, Pop, Electro-Beats, Indie oder alter Folk im Geiste Van Morrisons und Jeff Buckleys: LP vereinnahmt all diese Elemente und macht sie zu ihren eigenen, als sei es das Selbstverständlichste der Welt.