Dave Hause - 03.03.2017 - Gretchen

Dave Hause

Dave Hause

"Bury Me In Philly" - Full Band, European Tour, 2017

 

Support: Dead Heavens

Opener: Robyn G. Shiels

 

Vor ziemlich genau drei Jahren veröffentlichte Dave Hause seine letzte Platte, "Devour". Die Arbeit an dem Album, das eigentlich für seine Best-of-Philadelphia-Punkrock-Band "The Loved Ones" geplant war und dann doch als Solo-Veröffentlichung herauskam, war lang, schwierig und schmerzhaft - und doch ist der Amerikaner noch immer so stolz darauf, dass er auf den dritten Geburtstag des Werks hingewiesen hat. Es war schon ziemlich einzigartig, dass ein Mensch auf einer Platte eine derartige Engführung wagt zwischen dem langsamen Sterben des amerikanischen Traums, der dem Sänger und Gitarristen in seiner Kindheit immer versprochen wurde, dem Scheitern des gesellschaftlichen Projekts und der persönlichen Biografie. Vor allem musikalisch wird der Zusammenhang der einzelnen Stücke gewahrt, die Verbindungen von Melodie und Harmonie über einzelne Stücke hinaus machten "Devour" zu einem Meisterwerk voller Folk, Rock und auch Punk - und inhaltlich zu einer großartigen und sehr subjektiven Analyse des amerikanischen Zustands.

 

Ganz nebenbei schrieb Hause auf Facebook aber auch: "I’ve finished DHLP3." Was natürlich nichts anderes heißt, als dass der Mann seine dritte Soloplatte fertig produziert hat. Welchen Titel sie trägt, welche musikalische und inhaltliche Richtung sie einschlägt, wann sie erscheint, wovon sie handelt, darüber schweigt er sich aus. Das Wichtigste aber ist, dass Dave Hause natürlich mit dem neuen Material auch wieder auf Tour geht. Denn er gehört zu den Künstlern, die ihre Musik auf der Bühne leben. Er singt, spielt Gitarre, schreit, stampft mit dem Fuß, gestikuliert, zwinkert dem Publikum zu und tut alles, um seinen Songs die größtmögliche Präsenz zu geben. Und zwischen den Stücken bringt er charmante Ansagen, kleine Anekdoten, macht Späße, improvisiert und ist nie um einen Spruch verlegen. Seine Konzerte wirken wie der Besuch eines guten Freundes, den man lange nicht gesehen hat und der einem erzählt, was er in den letzten Jahren so gemacht und erlebt hat und von dem man alles wissen will. Im März kommen Dave Hause & The Mermaid in kompletter Bandbesetzung auch nach Berlin.