The King Blues - 08.02.2017 - Cassiopeia

The King Blues

The King Blues

Support: Karl-Heinz Johnson

 

Wenn man The Clash mit Public Enemy kreuzt, der Patenonkel Billy Bragg heißt und im Freundeskreis auch noch die Mighty Mighty Bosstones rumhängen, dann kommt man der Musik von THE KING BLUES schon ziemlich nahe. Vor einem Jahr hat die Formation rund um Frontmann Itch Fox bekannt gegeben, dass es sie wieder gibt: "Guess who’s back and pissed off again", lautete der lapidare Facebook-Eintrag zur Reunion – sofern man bei einer Band, die ein derart wechselhaftes Line-up hat, überhaupt von Wiedervereinigung reden kann.

 

Seit 2012 gab es kein Lebenszeichen mehr, Itch hatte Soloplatten veröffentlicht – für die Single "Another Man" erhielt er in Australien sogar eine Platin-Auszeichnung. Aber das ist jetzt Vergangenheit: THE KING BLUES sind zurück auf der Bühne und haben mit der EP "Off With Their Heads" gleich ein markiges Lebenszeichen abgegeben. Sofort ist wieder klar, warum Itch und THE KING BLUES aggressiver denn je sind und wer da gefälligst die Köpfe verlieren soll. Schließlich halten sie doch die Politik der britischen Regierung für ebenso kritikwürdig wie die rassistischen Gedanken der UKIP und die Unfähigkeit von großen Teilen der Labour-Party.

 

Das Ganze wird – gedanklich immer noch beim schönen Titel der Platte "Punk & Poetry" aus dem Jahr 2011 – in großartige Lyrics gegossen und mit einer Art Hardcore-HipHop ausgespuckt. Der Ska-Einfluss, so hat es zunächst den Anschein, ist zurückgegangen. Aber das wird sich spätestens dann ändern, wenn THE KING BLUES wieder auf die Bühne gehen und ihre Meinung lautstark und in größerer Besetzung äußern werden.