Algiers - 31.10.2015 - Badehaus Szimpla

Algiers

Algiers

"Ein Pop-Ausbruch, der wirbelt und scheuert, von einer emotionalen Glut durchtost, die man im zeitgenössischen Rock lange suchen muss." - Nicht nur der Tagesspiegel war in seiner Kritik begeistert ob des ersten Konzerts von Algiers am 12. August beim Sommerloft. Auch Jens Balzer von der Berliner Zeitung ist happy: "Noch toller ist freilich, dass die Musik von Algiers über all den Zitaten und dem Willen zur Botschaft zu keiner Zeit in dünne Abstraktion regrediert. Im Gegenteil, im Konzert wirkt sie noch kraftvoller und besser als in den Studioaufnahmen. Sie ist hoch körperlich und spontan; vom ersten bis zum letzten Moment spürt man den beglückenden Vibe von Menschen, die sich beim Musizieren ganz aufeinander einzulassen verstehen. Von der Kälte des Zorns sind Algiers genauso beseelt wie von der Wärme des gemeinsamen Zürnens; eine große Band, man möchte sie schnell wieder sehen." -- Gut, das lässt sich doch machen.

 

Atemlos, so kann man wohl Algiers tiefschwarzen Gospel nennen. Er erinnert mit seiner durchdringenden und fauchenden Wucht an den Protest-Soul der sechziger Jahre, der damals zum lauthalsen Symbol unterdrückter Minderheiten wurde.

 

Algiers vermischen den urgewaltigen Sound mit Post-Punk-, Industrial- und New Wave-Einflüssen und verleihen so ihrem ganz persönlichen Soul eine neue Dringlichkeit. 

Die Musik der ursprünglich aus Atlanta stammenden Band erinnert dabei an Birthday Party oder den Gun Club und unterwirft sich keinem aktuellen Zeitgeist – das macht Algiers gerade im Hier und Jetzt so besonders. Während andere Bands sich mit ihrem Sound beim R´n B oder Hip Hop anbiedern und sich gegenseitig repetitiv zitieren, zelebrieren Algiers den traditionellen Sound des US-amerikanischen Südens mit modernen Mitteln und verleihen ihm so die Eintrittskarte in eine große Zukunft. 

Sänger Franklin James Fischer klingt dabei wie eine Reinkarnation von Screamin' Jay Hawkins, beschwörend und rastlos singt und wird dabei zum versöhnlich grollenden Seelenbrecher.

 

Schon jetzt gehören Algiers zu den spannendsten Newcomern des Jahres– schon bald wird ihrem Neo-Gospel die Zukunft gehören.