Perfume Genius

Support: LOOB

Nach zwei sensationellen Alben hat sich Perfume Genius aka Mike Hadreas einen Namen als faszinierender und ein wenig entrückter Singer-Songwriter gemacht. Seine Songs sind aufrichtige, emotionsgeladene Dramen, die auf Empathie und Hoffnung setzen. Der hinreißend lichte Klangteppich und Hadreas bebende Stimme, oft begleitet vom Klavier, verwebt sich zu märchenhaften Geschichten die einen vom Schatten ins Licht führen.

“Too Bright” ist im Gegensatz zu seinen beiden schüchternen Vorgängern fast schon kühn und mutig. Mit eingängigen Melodien nimmt es einen mit auf ein phantastisches Abenteuer, in dem Hadreas eine Wut erforscht, die er seit dem zehnten Lebensjahr in ihm herangewachsen ist.

Produziert wurde das Album mit Adrian Utley von Portishead und John Parish featured einige Songs. Es ist eine verblüffende Kehrtwende von Hadreas musikalischer Karriere, wie es schon von Künstlern wie Kate Bush mit “The Dreaming”, oder Scott Walker mit “Tilt” in einem Balanceakt zwischen unverfälschtem Songwriting und freiem Experimentalismus vorgemacht wurde.

Das fragile “I Decline” eröffnet Perfume Genius neue Platte mit veträumter Schönheit, gefolgt von der ersten Single “Queen” mit bombastischem Refrain und Keyboardklängen, die düster und beschwörend grollen. Es ist Hadreas hymnischstes, aber auch zugleich sein verruchtestes Werk geworden. Er selbst beschreibt es als:  “…faces of blank fear when I walk by…if these fucking people want to give me some power – if they see me as some sea witch with penis tentacles that are always prodding and poking and seeking to convert the muggles – well, here she comes”.

Perfume Genius verabschiedet sich nicht komplett von den schimmernden Pianoballaden, wie man bei „No Good“ und „All Along“ hören kann. Auf elf wundervollen Tracks entdeckt Hadreas in sich eine neue Stärke, der er sich auf den vorhergehenden Alben nicht bewusst war: “Making the album way like I had woken some ancient beast which began to rattle and threaten to rise”.