Dirty Loops - 16.10.2014 - Postbahnhof

Dirty Loops

Dirty Loops

Was haben Songs von Britney Spears oder Justin Bieber mit Jazz zu tun? Die Antwort findet sich auf YouTube. Mit explosiven Coverversionen haben es die schwedischen Dirty Loops auf 15 Millionen Klicks gebracht. Stevie Wonder schwärmt, Fans von Jaco Pastorius oder den Yellow Jackets werden Augen und Ohren kaum trauen. Ist das nun Post-Prog-Fusion? Sensationell ist es jedenfalls!


Aber das beantwortet die Frage natürlich nicht. Also: Was haben Britney, Justin, Rihanna oder Lady G. tatsächlich mit Jazz zu tun? Es sind ihre Songs, die Dirty Loops so faszinieren. Klare grade Popsongs, aus denen sie die Essenz extrahieren und mit funky Bass, nervösem Schlagzeug, vielseitigem Gesang und 70er- und 80er-Keyboards vom Pop auf die Beine stellen. Es ist, als ob man Quincy Jones über die Schulter blickt, wie er die Arrangements für Michaels große Alben schreibt. Als ob man mit Stevie Wonder am Klavier sitzt, wenn er die Läufe seiner Soul-Songs ab- und abperlen lässt. Und plötzlich wird einerseits klar, dass auch Justin Bieber nur dann erfolgreich sein kann, wenn die Qualität seiner Songs stimmt. Und andererseits wird einem bewusst, dass es mehr braucht als Herrn Bieber, um einem diese Qualität auch bewusst zu machen. Dass da diese drei jungen Schweden kommen müssen, um aus „Just Dance“ eine überragend groovenden Song zu machen. Und das Beste dabei: Der Spaß kommt auch nicht zu kurz. Immer wieder ertappt man sich dabei zu überlegen, wo die Versatzstücke herkommen, wie Dirty Loops das wieder gemacht haben, manchmal auch ob die uns eigentlich verarschen wollen, um sich dann wieder völlig dem Groove hinzugeben. Wir sind gespannt auf die Liveshow!