Honeyblood - 06.10.2014 - Kantine am Berghain

Honeyblood

Honeyblood

Support: Zulu Pearls

 

Honeyblood sind Sängerin und Gitarristin Stina Tweeddale und Schlagzeugerin Shona McVicar. Die beiden kommen aus Glasgow und veröffentlichen dieser Tage ihr selbstbetiteltes Debütalbum, nachdem sie vorher schon mit Größen wie Real Estate, Courtney Barnett oder Angel Olsen auf Tour waren. Doch die Geschichte beginnt früher: Ein Do-it-yourself-Duo ging ins Badezimmer, baute das Drumset auf, stöpselte die Gitarre ein, stellt ein Mikrofon auf und nahm „No Spare Key“ und „The Girl On My Left“ auf, zwei Tracks, die so hallig und schreddelig und dabei so ursprünglich klangen, wie es eben nur im Badezimmer geht. Das Tape der beiden Songs wurde unter dem Titel „Thrift Shop“ veröffentlicht, und sofort war das Duo das Nachtgespräch in der schottischen Hauptstadt und standen in kürzester Zeit mit allen und jedem auf der Bühne. Dieses ungenierte Kopieren von Stilen von Velvet Underground über die Ramones und Throwing Muses bis zu The Vaselines ist die eine Seite des Reizes. Die andere ist die kraftvolle Dramatik, mit der Honeyblood ihre Songs bringen. Für Tweeddale und McVicar gibt es kein Morgen, jede Show ist die letzte und beste, die sie je spielen werden. Kein Netz und kein doppelter Boden, sondern nur purer Rock’n’Roll vom ersten bis zu letzten Ton. Wobei Rock’n’Roll in diesem Fall mehr die Haltung meint und nicht unbedingt die genaue Stilrichtung. Das ist LoFi, das ist Indie-Pop, das ist Garagen-Rock, das ist, was eben kreischt und kracht, wenn man eine übersteuerte Gitarre vor den Amp hält. Honeyblood sind roh und unbekümmert und live ein gefährlicher Brand.